Mönchspfeffer, Keuschlamm
Mönchspfeffer, Keuschlamm
Lateinische Bezeichnung
Vitex agnus-castus L.
Anwendung
Sowohl für die Kräuterheilkunde wie auch für die Homöopathie, werden die reifen und getrockneten Früchte verwendet. Es sind einige standardisierte Fertigpräparate im Handel.
Arzneilich nachgewiesene Wirkung
Hypophysenwirksam, Gelbkörperhormon anregend. Klinische Studien mit standardisierten Trockenextrakten liefern Nachweise zur Wirksamkeit bei Störungen in der 2. Zyklushälfte und bei schmerzhaften Monatsblutungen.
Wirkung des ätherischen Öls
Noch nicht ausreichend untersucht.
In der Homöopathie
Agnus Castus ist eine Arznei zur Unterstützung des weiblichen Hormonhaushalts bei Zyklusstörungen, prämenstruellem Syndrom und Milchmangel. Allerdings ist eine Selbsttherapie nicht zu empfehlen, denn die richtige Potenz muss eine Fachperson bestimmen!
Traditionelle Anwendung
Erst seit einigen Jahren wird Mönchspfeffertee auch in der Volksheilkunde erfolgreich bei hormonellen Störungen, aber auch zur Regulierung der Menstruation eingesetzt.
Als Lebensmittel
Mönchspfefferfrüchte werden auch als Küchengewürz verwendet.
Interessantes und Nützliches
Mönche standen im Mittelalter Pate für die Namensgebung der Frucht. Mit ihrer hormonähnlichen Wirkung half sie ihnen, ihr Keuschheitsgelübde einzuhalten. Von einer Selbstmedikation mit Mönchspfefferpräparaten und Tees ist abzuraten. Es bedarf einer guten medizinischen Kenntnis zur richtigen Dosierung.
Tipp aus dem Kräutergarten
In einem hellen Winterquartier überlebt die Pflanze gut auch im Allgäu, um zu blühen braucht sie einen sehr heißen Sommer.
Textauszug aus dem Buch
Stadelmann, Schilcher, Herb: Duft- und Heilpflanzen
ISBN 978-3-943793-03-1, 4. Auflage 2023, mit freundlicher Genehmigung des Stadelmann Verlag.
Alle Rechte vorbehalten.