Melisse

Melisse
Lateinische Bezeichnung
Melissa officinalis L. ssp. officinalis
Anwendung
Die getrockneten Blätter werden für die Teezubereitung und zur Herstellung von Tinkturen und Trockenextrakten verwendet. Aus den frisch geernteten Blättern wird der Frischpflanzenpressaft hergestellt sowie das kostspielige Melissenöl destilliert, mit seinem krautigen, zart zitronigen Duft.
Arzneilich nachgewiesene Wirkung
Krampflösend bei funktionellen Magen-Darm Beschwerden. Beruhigend bei nervös bedingten Einschlafstörungen. Das ätherische Öl hilft bei Spannungskopfschmerzen. In Salben wird ein standardisierter äthanolisch-wässriges Trockenextrakt bei Herpes-simplex-Infektionen verwendet.
Wirkung des ätherischen Öls
Antiviral, antiseptisch, regt Leber und Gallefluss an, schmerzlindernd, entzündungshemmend und sehr beruhigend. Aromatherapie ohne Melissenöl ist nicht denkbar. Es genügt, das teure Öl immer in Verdünnungen anzuwenden. Melissenhydrolat ist leicht kühlend und hilfreich bei der Behandlung von Juckreiz und virusbedingten Erkrankungen. Sein Duft ist zunächst gewöhnungsbedürftig.
In der Homöopathie
keine Verwendung
Traditionelle Anwendung
beruhigend, karminativ, antiviral, wundheilungsfördernd
Als Lebensmittel
Frische Melissenblätter können zur Herstellung eines Erfrischungsgetränkes und zum Aromatisieren von Salaten genutzt werden.
Interessantes und Nützliches
Nicht nur der Preis, sondern auch die Wirkung verlangen einen sparsamen Umgang mit ätherischem Melissenöl. In zu hoher Dosierung kann es zu Hautjuckzreiz führen. Achtung, häufig wird es verdünnt mit dem billigeren Citronellöl angeboten!
Der teure Preis des ätherischen Öls ist auf den geringen Ölgehalt in den Melissenblättern zurückzuführen, außerdem verflüchtigt es sich relativ schnell nach der Ernte, so dass der Weg zur Destille nur kurz sein darf.
Tipp aus dem Kräutergarten
Melissenblätter werden vielen Kräuterteemischungen zugegeben, da sie jeder Teerezeptur einen angenehmen Geschmack verleihen. Die frischen Melissenblätter aus dem Garten, vor der Blüte gesammelt und als Tee aufgebrüht, ergeben ein wnderbar aromatisches Getränk, das im Hochsommer gekühlt gut schmeckt. Der Zitronengeschmack allerdings verflüchtigt sich sehr schnell. Bei der Zuchtsorte Orangenmelisse (Melissa officinalis ssp. altissima (Sibthr. et Smith) Arcang.) bleibt nach dem Aufbrühen der Zitrusgeschmack erhalten.
Textauszug und Bild aus dem Buch
Stadelmann, Schilcher, Herb: Duft- und Heilpflanzen
ISBN 978-3-943793-03-1, 4. Auflage 2023, mit freundlicher Genehmigung des Stadelmann Verlag.
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