Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu

Clusiaceae (kein dt. Name)
40 – 60 cm
Juni bis August; gelb
Europa, Kleinasien, Sibirien, Nordwestafrika
sonnig; Wiese; magerer, durchlässiger Boden; mehrjährig; winterhart, Zone 5; Bienen- und Insektenpflanze

Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu

Lateinische Bezeichnung

Hypericum perforatum L. var. maculatum

Anwendung

Die oberen Pflanzenteile werden zur Vollblüte geerntet, sowohl für phytotherapeutische Arzneien als auch für das ätherische Öl, und auch zur Herstellung des roten bis braunroten Mazerates in Olivenöl. Auch die Homöopathie verarbeitet das ganze oberiridische Kraut. Das ätherische Öl hat eine krautige, würzig warme Duftnote.

Arzneilich nachgewiesene Wirkung

In hoher Dosierung (900 mg ethanolischer Trockenextrakt pro Tag) wirkt Johanniskraut gegen leichte und mittelschwere Depressionen.

Wirkung des ätherischen Öls

Das teure und eher selten verwendete ätherische Öl wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, schmerzlindernd und antiviral. Das fette Johanniskrautöl (Rotöl) wird eingesetzt bei Prellungen, Entzündungen, Verbrennungen und zur Wundheilung. Es hat ähnliche Wirkungen wie das ätherische Öl. Eine antidepressive Wirkung konnte für das „Rotöl“ noch nicht nachgewiesen werden.

In der Homöopathie

Bei Nervenschmerzen der Peripherie, Zahn- und Phantomschmerzen. In mittleren und hohen Potenzen ein Versuch wert bei Hyperaktivität und Traumafolgen. Hypericum darf in keiner Hausapotheke fehlen.

Traditionelle Anwendung

Bei Melancholie, mild antidepressiv und entzündungshemmend. In niedriger Dosierung wird es in Form von Tee oder Frischpflanzensaft als „Stimmungsaufheller“ benutzt. Johanniskrautöl (Rotöl), wird am besten angesetzt mit Olivenöl. Es ist als Einreibung wirksam bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Dekubitus, schlecht heilenden Wunden und eignet sich bestens zur Massage.

Als Lebensmittel

keine Verwendung

Interessantes und Nützliches

Unterschiedliche wissenschaftliche Ergebnisse liegen vor zur Phototoxizität von fettem Johanniskrautöl und von Trockenextrakten. Es ist sicher sinnvoll, nach einer Hauteinreibung die Sonneneinwirkung während vier Stunden zu vermeiden, insbesondere bei der zarten Haut von Babys und Kleinkindern. Ein „Rotöl“, das zu drei Teilen aus Blüten und zu einem Teil aus Früchten hergestellt wird, ist bei Neurodermitis besonders wirksam.

Tipp aus dem Kräutergarten

Bei der Eigenherstellung von „Rotöl“ muss darauf geachtet werden, dass echtes Johanniskraut (Hypericumperforatum = Tüpfelhartheu) gesammelt wird – es existieren ca. 15 Hypericum-Arten, die alle ähnlich aussehen, aber sehr unterschiedliche Gehalte an wirksamkeitsmitbestimmenden Inhaltsstoffen aufweisen. Selbst von H. perforatum existieren 4 Subspecies (Unterarten).

Textauszug und Bild aus dem Buch

Stadelmann, Schilcher, Herb: Duft- und Heilpflanzen
ISBN 978-3-943793-03-1, 4. Auflage 2023, mit freundlicher Genehmigung des Stadelmann Verlag.
Alle Rechte vorbehalten.

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