Brennessel, große/kleine

Brennessel, große/kleine
Lateinische Bezeichnung
Brennessel, große – Urtica dioica ssp. dioica L.
Brennessel, kleine – Urtica urens L.
Anwendung
Traditionell werden nur das Kraut oder besser nur die Blätter verwendet. Für medizinische Zwecke, aufgrund jüngerer ärztlicher Studien, auch die unterirdischen Rhizome oder Wurzeln.
Arzneilich nachgewiesene Wirkung
Brennnesseltee oder am besten Frischpflanzenpresssaft dient zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie zur begleitenden Rheumatherapie. Alkoholisch-wässrige Brennesselwurzelextrakte werden als Trockenextrakte angewendetzur symptomatischen Linderung von Prostatabeschwerden.
Wirkung des ätherischen Öls
keine Verwendung
In der Homöopathie
Bei Hautausschlägen „wie in die Brennesseln gefallen“, Juckreiz, rheumatischen Beschwerden, Milchmangel. Hier werden tiefe Potenzen verabreicht.
Traditionelle Anwendung
Brennnesselkrautzubereitungen dienen dem körperlichen „Frühjahrsputz“, als sog. „Blutreinigungskur“, wobei es sich hier nicht um eine Blutdialyse handelt, sondern um eine stoffwechselanregende Wirkung mit vermehrter Harnausscheidung.
Als Lebensmittel
Junge Brennnesseltriebe, als Salat oder wie Spinat zubereitet, regen den Stoffwechsel an und sind leicht wassertreibend. Die unreifen Samen der Brennessel sind natürliche „Müsliriegel“.
Interessantes und Nützliches
Wird Brennesselkraut als Arzneitee getrunken, so empfiehlt es sich, davon 1 ½ – 2 Liter am Tag zu trinken. Im Mittelalter wurden aus den Fasern der Brennessel Stoffe gewoben. Die Baumwolle und später die Kunstfasern verdrängten sie. Heute werden Textilien aus Naturfasern wieder modern, vielleicht erlebt die Brennessel dadurch eine Renaissence.
Textauszug und Bild aus dem Buch
Stadelmann, Schilcher, Herb: Duft- und Heilpflanzen
ISBN 978-3-943793-03-1, 4. Auflage 2023, mit freundlicher Genehmigung des Stadelmann Verlag.
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