Bilsenkraut, schwarzes

Bilsenkraut, schwarzes
Lateinische Bezeichnung
Hyoscyamus niger L. var. niger
Anwendung
Verwendet werden Blätter, Samen und Wurzeln.
Arzneilich nachgewiesene Wirkung
Die Alkaloide wirken in Arzneimitteln (rezeptpflichtig) krampflösend und betäubend.
Wirkung des ätherischen Öls
keine Verwendung
In der Homöopathie
Wird als homöopathische Arznei in hohen Potenzen eingesetzt bei Halluzinationen und Wahnideen (Achtung: nur durch Fachleute!), aber auch bei krampfartigem Husten, hier meist in tiefen Potenzen.
Traditionelle Anwendung
Keine Verwendung, wegen der Giftigkeit.
Als Lebensmittel
keine Verwendung
Interessantes und Nützliches
Giftig! Alle Pflanzenteile sind giftig! Bilsenkraut wurde historisch als Betäubungsmittel eingesetzt und galt als „Hexendroge“. Die immer wieder berichteten Vergiftungsfälle sind auf den missbräuchlichen Genuss von Kräutertees zur Stimmungsaufhellung zurückzuführen. Früher wurde Bilsenkraut wie Hopfen als Zutat zum Bierbrauen verwendet. Vermutlich verdankt das „Pils“ seinen Namen dem Bilsenkraut ebenso wie die tschechische Stadt Pilsen, die auch große Bilsenkrautgärten hatte zum Bierbrauen. Der Rausch sei furchtbar gewesen. Wohl auch deswegen entwickelte sich das bayerische Reinheitsgebot von 1516, das nur noch Hopfen und Malz zum Bierbrauen erlaubte.
Tipp aus dem Kräutergarten
Bilsenkraut lässt sich nicht gerne pflanzen, gehört aufgrund seiner Giftigkeit auch nicht in den Hausgarten.
Textauszug und Bild aus dem Buch
Stadelmann, Schilcher, Herb: Duft- und Heilpflanzen
ISBN 978-3-943793-03-1, 4. Auflage 2023, mit freundlicher Genehmigung des Stadelmann Verlag.
Alle Rechte vorbehalten.