Thymian
Thymian
Lateinische Bezeichnung
Thymus vulgaris L., Thymus zygis L.
Anwendung
Das blühende Kraut mit den lanzettlichen Blättchen wird gerebelt und für die Kräuterheilkunde verwendet. Zur Gewinnung des ätherischen Öls wird nur T. vulgaris (mit den verschiedenen Chemotypen, s. u.) destilliert. Für die homöopathische Arznei wird der Einzelwirkstoff Thymol potenziert. Es gibt auch einen Frischpflanzenpresssaft.
Arzneilich nachgewiesene Wirkung
Als Thymian-Fluidextrakt in Tropfenform, eingearbeitet in einen Hustensaft oder auch als Tee oder Frischpflanzenpresssaft bei Katarrhen bzw. Erkrankungen der oberen Luftwege und bei Bronchitis. Bei chronischen Beschwerden der oberen Luftwege hat sich in einer klinischen Studie ein Thymianöl-Brustwickel (Thymianöl gelöst in Olivenöl) bestens bewährt.
Wirkung des ätherischen Öls
Thymian (T. vulgaris) zählt zu den meist geprüften und wichtigsten Ätherisch-Öl-Pflanzen. Das Öl wirkt stark antibakteriell, antiviral, desinfizierend und unterstützt das Abhusten von Bronchialschleim. In Aromamischungen ein unverzichtbares ätherisches Öl, insbesondere bei Atemwegserkrankungen, aber auch bei anderen viralen Infektionen, sowie zur Behandlung von Warzen. Zur Verwendung kommen verschiedene Chemotypen (CT), z. B. Thymian CT Carvacrol, CT Thymol, CT Linalool, CT Geraniol, CT Thujanol. Die Wirkstoffe der Chemotypen variieren enorm, insbesondere der Gehalt an Thymol, das für viele Wirkungen verantwortlich ist.
In der Homöopathie
fast keine Verwendung
Traditionelle Anwendung
krampflösend auf Bronchien, auswurffödernd
Als Lebensmittel
Als Gewürz findet er Verwendung bei Wild- und Geflü gelgerichten sowie auf Pizzas. Thymian ist Bestandteil der „Kräuter der Provence“.
Interessantes und Nützliches
Thymianöl sollte nur von Fachleuten verwendet werden, da es viele Varietäten gibt (s. o.) und es falsch dosiert u. a. zu Hautreizungen führen kann. Der beliebte Zitronenthymian (Thymus citriodorus (Pers.) Schreb.) ist eine Kreuzung aus den Thymian Arten T. pulegioides L. und T. vulgaris L.
Tipp aus dem Kräutergarten
Thymianpflanzen eigenen sich gut als Bodendecker im Steingarten. Da Schnecken den Thymianduft ablehnen, haben Sie viel Freude an der Pflanze. Gut platziert dient er als Haut- und Fußbehandlungspflanze, denn er nimmt es nicht übel, wenn er getreten oder als Liegeplatz verwendet wird.
Textauszug und Bild aus dem Buch
Stadelmann, Schilcher, Herb: Duft- und Heilpflanzen
ISBN 978-3-943793-03-1, 4. Auflage 2023, mit freundlicher Genehmigung des Stadelmann Verlag.
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