06.02.2025
Der Mensch im Mittelpunkt 
Der Mensch im Mittelpunkt 

Den Menschen in den Mittelpunkt stellen
Der Mensch, nicht die Maschinentätigkeit oder Laborparameter, soll im Mittelpunkt stehen. Das ist es was Birgit Schneider, Krankenschwester auf der Palliativstation am Juliusspital in Würzburg, mit ihrer Arbeit erreichen möchte. Wir haben mit Ihr darüber gesprochen, wie sie schwerstkranke Personen auf deren letzten Weg begleitet. 

Auf Palliativstationen werden Patienten betreut, die sich im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Krankheit befinden. Oberstes Ziel ist es, die Lebensqualität dieser Patienten zu verbessern und ihnen ein würdevolles Leben bis zu ihrem Tod zu ermöglichen. Was es hierfür neben Fachkompetenz und einem achtsamen Umgang mit den Schwerstkranken noch bedarf, ist vor allem Zeit. Zeit für die zu Pflegenden als auch für deren Angehörige, die der nahende Verlust eines geliebten Menschen oftmals stark belastet.  Eine pflegende Angehörige fast die Entlastung, die sie durch einen ambulanten Palliativdienst erfahren hat, so zusammen: „Es war unglaublich beruhigend, dass jemand da war, der sich Zeit genommen hat für meinen Partner und mich als Angehörige und meine Fragen ohne Eile beantwortet hat.“ Genau dieses „mehr an Zeit für den Menschen im Vergleich zur Pflege auf anderen Stationen“ schätzen auch viele Palliativ-Pflegekräfte an ihrer Arbeit.

Aromatherapie am Lebensende
Die Aromatherapie ist laut Birgit Schneider ein fester Bestandteil auf der Palliativstation am Juliusspital in Würzburg. Nach der Einschätzung der Symptomlast des Patienten wird die Aromatherapie direkt mit in die Grundpflege des zu versorgenden Patienten eingeplant. Dabei orientieren sich die Pflegekräfte stets an den Bedürfnissen ihrer Patienten. Die sorgfältig ausgewählten ätherischen Öle und Aromamischungen können sowohl bei körperlichen als auch bei psychischen Beschwerden unterstützen. 

Aber nicht alle Patienten wünschen sich auf ihrem letzten Weg eine aromatherapeutische Begleitung. Auch das muss von den Pflegekräften berücksichtigt werden, denn bis zuletzt steht die Autonomie und Selbstbestimmung des Patienten an erster Stelle. 

Linderung durch Aromatherapie
„Bei uns kommen auch einige der Original-Stadelmann®-Aromamischungen zum Einsatz“, so Schneider. „Besonders gerne verwenden wir Produkte, die bei verschiedenen Beschwerden unterstützen können.“  So schätzen die Pflegefachkräfte am Juliusspital das Dusch & Ölbad Lavendel Zitrone sowohl als Produkt bei starkem Körpergeruch als auch zur Unterstützung, um das Fieber der kranken Personen zu senken.
Um den Patienten ihren letzten Weg so angenehm wie möglich zu gestalten, achtet die Krankenschwester ganz bewusst auf eine gute Mundpflege. Sterbende haben immer weniger Durst, was ein natürlicher Prozess am Lebensende ist. Dadurch kommt es zur Ausschüttung von körpereigenen Morphinen, die euphorisierend wirken und die Sterbenden in eine schläfrige Stimmung versetzen. Umso wichtiger ist daher eine regelmäßige und sanfte Mundpflege zur Befeuchtung der Schleimhäute. 
So kann das Mundpflegeöl Sanddorn bei Patienten mit Schleimhautverletzungen Linderung bringen oder das Mundpflegeöl St. Elisabeth bei Schmerzen in der Mundhöhle unterstützen. 
Bei bettlägerigen Patienten besteht die Gefahr, dass sie wundliegen. „Hierbei verwende ich gerne den Windelbalsam, der sowohl vorbeugend als auch bei bereits bestehenden Hautrötungen oder Hautirritationen unterstützt. Zur Intertrigo-Prophylaxe nutze ich gerne das Rose Teebaum Hydrolat. In Bereichen, wo Hautflächen aneinander reiben, kommt es zu wunder Haut, Mazerationen. Die vorbeugende, befeuchtende, hautstabilisierende Pflege mit ausgewählten alkoholfreien Hydrolaten kann dies mindern.   

Schwerstkranken ein Lächeln ins Gesicht zaubern
Aber nicht nur im Fall von körperlichen, sondern auch bei psychischen Beschwerden sind ätherische Öle und Aromamischungen wohltuende Begleiter, die viele Patienten in den letzten Wochen, Tagen und Stunden unterstützen. 
„Dazu verwende ich gerne Naturparfüme, die den großen Vorteil haben, dass sie vielfältig einsetzbar sind. So können Sie etwa für Waschungen, Einreibungen, Aromaauflagen oder auch auf eine Aromakompresse getropft zur Raumbeduftung verwendet werden“, so Schneider. 

„Bei unruhigen und nervösen Patienten achten wir auf Düfte und Duftmischungen, die beruhigend auf die Schwerstkranken wirken. Im Idealfall erinnert der Duft die Person an ein positives Erlebnis aus der Kindheit oder an entspannte Urlaubstage im Süden.“ Das könnten Düfte wie Sommerfrische, Lavendelhain oder Mandarinzauber sein, oder der beliebte Duft Geborgenheit, der bei Anspannung ausgleichend und erdend wirkt.  
Wichtig ist Birgit Schneider, dass die Patienten in die Wahl des Duftes mit einbezogen werden. Denn nur der Duft, der für den Patienten angenehm ist und ihm ein Lächeln ins Gesicht zaubert, bringt auch Linderung und Geborgenheit in dieser schweren Zeit.

Selbstpflege mit ätherischen Ölen und Aromamischungen
„Ich bestärke auch meine Kolleginnen und Kollegen immer wieder darin, etwas für sich selbst zu tun. Denn auch bei uns, die wir die Pflege übernehmen, sorgen die naturreinen Öle für Balance, Stabilität und Kräftigung.“ So können die ätherischen Öle und Aromamischungen dazu beitragen, die oftmals anstrengende Tage auf der Palliativ-Station leichter zu meistern. Denn nur wenn es einem selbst gut geht, kann man etwas davon an seine Mitmenschen weitergeben.

Zur Interviewpartnerin
Birgit Schneider ist Krankenschwester, Fachschwester für Anästhesie und Intensivmedizin, Fachweiterbildung Palliativ Care, Arbeitsplatz auf der Palliativstation am Juliusspital in Würzburg, Referentin in der Palliativ-Akademie der Stiftung Juliusspital Würzburg.
Außerdem hat sie in der Akademie der Bahnhof-Apotheke Kempten die Ausbildung zur Aromaexpertin erfolgreich absolviert.

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